In regelmäßigen Abständen berichtet die Sächsische Zeitung über das ehemalige „Plasta“-Gelände, wie es die Berichterstatter so gern nennen. In einem halbseitigen Artikel wird die aktuelle Situation geschildert. Diese unterscheidet sich allerdings von der vor einem Jahr nicht im Geringsten.
Zitat: „Knapp zehn Jahre ist es her, da verschwand mit der Kunststofftechnik Sachsen (KSTN) ein traditioneller Industriezweig von heute auf morgen aus der Großgemeinde.“ Na, so ganz stimmt das natürlich nicht. Aus einem Teil des ehemaligen Preßwerkes entstand die „WERIT Kunststoffwerke W. Schneider GmbH & Co.KG“ und die gibt es natürlich immer noch. Eine Produktionshalle grenzt unmittelbar an die verfallende ehemalige „Spritzerei“ (hier standen die Spritzgießmaschinen des Preßwerkes bzw. der späteren Firma KSTN.
Wie die SZ weiter berichtet, gab es für das verfallende Areal lange Zeit keine Pläne, „bis zum Beginn des Jahres die Gemeinde plötzlich einen Interessierten Investor … aus dem Hut zauberte.“ Dieser will angeblich ein Einkaufszentrum errichten. Gab es dazu nicht schon einen Bericht?
Der Investor wolle einen Teil der Brache auf eigene Kosten abreisen, so die Zeitung. Wieder wird thematisiert, dass eine Gemeinde von 10.000 Einwohnern kein Einkaufszentrum genehmigt bekomme, wie es sich der Investor wünscht. Im Widerspruch zum Großprojekt steht allerdings der Plan, auf dem ebenfalls verwahrlosten und direkt gegenüberliegenden Gelände des ehemaligen Betonwerkes ein neues Ortszentrum entstehen zu lassen. So sehen die Pläne aus, die Studenten der TU Dresden mit weiteren Fachleuten entwickelten.
Ob der Investor für das ehemalige Gelände des Preßwerkes wegen des Betonwerk-Projektes nun „kalte Füße“ bekommen hätte, konnte die SZ vom Ottendorfer Bürgermeister nicht erfahren. Der bisherige Vertrag sei nicht gekündigt. Dies wäre aber gleichwohl immer noch möglich.
Die Sächsische Zeitung erwartet keine schnellen Ergebnisse, weder was das neue Ortszentrum mit einem Einkaufsmarkt noch das ehemalige Gelände des Preßwerkes betrifft.
Der Autor bleibt deshalb bei seiner bereits hier im letzten Artikel geäußerten Meinung:
Auch in einem Jahr wird das Gelände immer noch so aussehen wie heute. Das heißt, die Bäume im Innenhof werden noch ein Stück gewachsen sein, die Fenster an der Straßenfront werden wahrscheinlich alle eingeschlagen sein und das Dach des alten Verwaltungsgebäudes wird noch größere Löcher aufweisen…