Mit diesem Artikel endet die Darstellung der Geschichte des Preßwerks Ottendorf-Okrilla auf meiner Website. Der größte Teil der ehemaligen Gebäude wurde abgerissen. Alle Ruinen sind beseitigt. An Stelle der Produktionsstätte für Kunststoffprodukte oder Plastartikel für Konsumenten, wie man früher dazu sagte, entstanden auf dem Gelände 2023 die Gebäude des Lebensmittelhändlers REWE und des Drogeriemarktes DM.
Im hinteren Teil des Geländes – von der den Ort durchführenden Hauptstraße, der Dresdner Straße, aus gesehen – steht allerdings noch ein Teil der alten Industrieanlage. Die Bauten sind im Besitz der Kunststofffirma Werit und werden wohl, zumindest teilweise, auch noch genutzt. Werit feiert 2024 das 75 -jährige Firmenjubiläum und hat seinen Stammsitz in 57610 Altenkirchen.
Da es für mich nichts Neues mehr zu berichten gibt, endet dieser Blog. Die Website wird noch bis zum Ende des Jahres 2024 unter der bisherigen Adresse im Web erreichbar sein. Ob ich die Hostinggebühren 2025 weiterhin zahle, bleibt noch offen…
Edit August 2024: Mit freundlicher Unterstützung durch Renè C. werde ich die Website auch über das Jahr 2024 hinaus betreiben.
Das Erscheinungsdatum des letzten Blogartikels auf dieser Website liegt schon einige Zeit zurück. Im Februar 2021 begannen die Abrissarbeiten im ehemaligen Preßwerk mit der Baumfällung. Danach sollte im Sommer der Rückbau der Gebäude beginnen. Ich hatte das bezweifelt. Was passierte tatsächlich? Nichts.
Doch im Spätherbst 2022 rückten tatsächlich die Bagger an. Die Sächsische Zeitung berichtete – wieder einmal – darüber, was hier alles neu entstehen soll. „Ein neues Ortszentrum für Ottendorf-Okrilla“ lautet der Titel in der Rödertal-Ausgabe vom 16. Dezember. Entstehen wird ein Lebensmittel- und ein Drogeriemarkt, langfristig ist ein neues Ärztehaus geplant. Bereits im Mai 2023 werden die Bauarbeiten beginnen.
Zunächst wird abgerissen. Im Dezember 2022 sah es so aus:
Der Ottendorfer Bürgermeister nimmt in der Ausgabe 03/2023 des Amtsblattes der Gemeinde zum Bauvorhaben Stellung (Zitat): „Nach der Ordnung der Besitzverhältnisse und der Klärung der Grundschulden,….,konnte nun endlich begonnen werden….Der Abriss und die Entsorgung stellen die Investoren vor große Probleme. …Bei dem jetzigen Abriss werden Proben in 14-tägigen Abständen kontrolliert und geprüft. … Aufgrund des langen Leerstandes mussten naturschutzrechtliche Belange ebenso berücksichtigt werden….Geplant ist, dass sich mit der ersten Baugenehmigung ein REWE-Markt als Vollsortimenter ansiedelt. Anschließend soll auf dem Gelände, als getrenntes Gebäude, ein DM-Drogeriemarkt entstehen.“ (Zitatende)
Den aktuellen Stand der Arbeiten im Februar 2023 dokumentieren diese Fotos:
Wir werden weiter beobachten, wie sich die Dinge entwickeln. Ein Video, das ich bei YouTube fand, zeigt im Dronenflug die Ruine noch einmal vor dem Abriss. Die Urheberrechte des Films liegen bei Tino Vetter (laut Angaben auf Youtube).
In der Rödertalausgabe titelte die Sächsische Zeitung am 04.02.2021 auf Seite 13 „Zwei Supermärkte ziehen aufs Presswerk-Areal“. Im Artikel wird dann beschrieben, wie zunächst bis Ende Februar der wild gewachsene Wald auf dem ehemaligen Betriebsgelände des Preßwerks (denn so hieß es wirklich – ich wiederhole mich) gerodet werden muss, damit dann im Sommer der Abriss der Hallen und des ausgebrannten Verwaltungsgebäudes beginnen kann.
Wie ist nun der aktuelle Stand der Arbeiten? Tatsächlich waren am 12. Februar die Bäume abgesägt und liegen jetzt auf dem ehemaligen Werksgelände. Bei den Fotoaufnahmen waren die Stämme noch von Schnee bedeckt, wie man deutlich erkennen kann.
So sah es vor den Baumfällungen aus:
Bis zum Sommer ist es noch eine Weile hin. Ich bin gespannt, ob der Abriss dann wirklich beginnt und was bei diesen Arbeiten so alles zum Vorschein kommt. Ich kenne die unterirdischen Kanäle unter der Halle mit den hydraulischen Pressen und kann mich noch erinnern, wie das Hydrauliköl immer wieder aufgefüllt werden musste. Wo mag das ausgetretene Öl versickert sein?…
…gibt es eine neue Information darüber, wie die künftige Nutzung des alten Betriebsgeländes aussehen soll. So informierte die Sächsische Zeitung in ihrer Ausgabe vom 15. Oktober 2020, dass nun ein Investor gefunden sei, der die Herausforderung zum Abriss der alten Gebäude angenommen habe.
Nach Aussage des Ottendorfer Kämmerers stehe ein Leipziger Investor in den Startlöchern, habe das Gelände bereits erworben und wolle in wenigen Monaten mit den Arbeiten beginnen. Bis zum März 2021 sollen alle in den letzten Jahren gewachsenen Bäume und Sträucher auf dem ehemaligen Betriebsgelände entfernt werden. Sicher eine überschaubare Aufgabe, wie die beiden Fotos zeigen.
Deutlich schwieriger dürfte sich der Abriss der großen Betonhallen gestalten. Damit wird Mitte des kommenden Jahres begonnen. Und 2022 wird dann der neue Supermarkt einer bekannten Kette eingeweiht.
Hoffen wir, dass die Startlöcher für den Investor nicht zu tief oder voller kleiner Viren sind und das Baugeschehen in absehbarer Zeit beginnt. Wir werden es beobachten.
Zum Abschluss eine kurze Information zur Firma Minda KTSN Plastic Solutions, deren Vorbesitzer einen Teil des ehemaligen Preßwerkes gekauft und 2004 die gesamte Produktion nach Pirna verlagert hatte: ‘Das Amtsgericht Dresden hat am 31. Juli 2020 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Minda KTSN Plastic Solutions GmbH & Co. KG eröffnet.’ Die komplette Information dazu auf der Website app.insolvenz-portal.de.
Aktuelle Dokumente zum ehemaligen Preßwerk Ottendorf-Okrilla gibt es nicht, als Schriften existieren nur die Schmierereien an der Fassade des alten, verfallenden Verwaltungsgebäudes. Manchmal tauchen aber verschollen geglaubte Papiere aus längst vergangenen Zeiten auf, wie eine Verordnung aus dem Jahr 1979, die hier als Blätterkatalog zu lesen ist.
Neuigkeiten über das dem Verfall preisgegebene Gelände des ehemaligen Preßwerkes gab es in den letzten zwei Jahren kaum. Der Sächsischen Zeitung war die Ortsentwicklung in Ottendorf-Okrilla jetzt wieder einmal fast eine ganze Seite wert, im Lokalteil, also der Rödertalausgabe vom 17. Juni 2017.
Im “Konzept für die Zukunft” taucht das alte Betriebsgelände auf. Unter dem Bild, welches einen Teil der Front es abgebrannten Verwaltungsgebäudes zeigt, steht in der Bildunterschrift “Das ehemalige Presswerk Ottendorf” und weiter im Text (Zitat): “Auf dem Gelände an der Dresdner Straße 43 – 45 gab es viele Unternehmen. So war hier zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Glaswerk angesiedelt, bis 1990 der VEB Presswerk Ottendorf, der Bauteile für die Elektroindustrie produzierte. Die heutigen Industriebrachen wurden nach der Wende von einer Kunststofftechnik-Firma übernommen, die das Gelände 2004 aber aufgegeben hat. …. Ein bisher ungeklärter Brand vor drei Jahren sowie Vandalismus verschlimmerte den Zustand. Die Gemeinde plant, die Ruinen komplett zurückzubauen und das Areal für eine Wiederbebauung herzurichten. Auf der Fläche soll sich dann Gewerbe ansiedeln.”
Es ist immer wieder erstaunlich, wie man in einem Zeitungsbericht auf so wenigen Zeile eine solch große Anzahl von Fehlern einbauen kann. Nach neuer deutscher Rechtschreibung ist “Presswerk” zwar richtig, nur der Betriebsname war “VEB Preßwerk Ottendorf-Okrilla”. Bauteile für die Elektroindustrie wurden bis 1990 mit Sicherheit nicht hergestellt, wie man auf dieser Seite leicht in Erfahrung bringen kann. Bei der Eingabe von ‘Preßwerk Ottendorf-Okrilla’ oder auch ‘Presswerk Ottendorf-Okrilla’ in eine der bekannten Suchmaschinen wird diese Website gleich an erster Stelle (Google) angezeigt. Man müsste also für seinen Zeitungsartikel nur mal ein bisschen recherchieren.
2004 wurde der Betrieb vom damaligen Eigentümer, der Firma Kunststofftechnik Sachsen, tatsächlich aufgegeben. Das klang damals allerdings noch ganz anders, wie man im Artikel ‘Weggestorben’ nachlesen kann. Im Jahr 2013 gab es Pläne für ein Einkaufszentrum auf dem Gelände. Die waren dann offensichtlich schnell wieder vom Tisch. Abgerissen werden sollten die Ruinen auch schon, doch fehlte es der Gemeinde trotz 90% Fördermittel am Geld für den Eigenanteil, wie die SZ in einem Artikel vom 30. September 2014 schrieb. Aber vielleicht stimmt diese Aussage auch nicht (mehr)?
Zu klären wären allerdings noch die Besitzverhältnisse. Wem gehören denn die Ruinen? Auch dazu gab es schon Ausführungen in der SZ.
Mit meinen Prognosen lag ich bisher immer richtig. In den letzten fünf Jahren gab es wiederholt Überlegungen, wie der ‘Müllhalde Preßwerk’ beizukommen sei. Passiert ist nichts. Oder doch? Richtig, die Natur holt sich ihr Reich zurück. Auf dem Innenhof vor dem Verwaltungsgebäude wächst schon ein richtiger kleiner Wald. Mein Vorschlag: Geben wir der Natur noch einige Jahre Zeit, dann ist dieser Schandfleck von allein verschwunden. Oder zumindest nicht mehr sichbar.
Im Nachlass des Initiators dieser Website befand sich eine Videokassette aus dem Jahr 1991 mit der Beschriftung: „Abriß des Schornsteins“, die sich leider nicht mehr abspielen ließ. Quelle und Autor des Filmmaterials sind mir nicht bekannt.
Einen Teil des Films konnte ich jetzt doch noch „retten“ und digital aufbereiten. Auch wenn die Qualität des Clips schlecht ist, so zeigt er doch einige interessante Details:
die Arbeiten beim Abriss des etwa 50 Meter hohen Schornsteins,
einen Blick von oben auf das damals noch intakte Firmengelände und vor allem
einen kurzen Blick aus der Vogelperspektive auf das im Jahr 1991 noch nicht erschlossene heutige Gewerbegebiet (ganz am Ende des Filmausschnitts).
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