50 Jahre Kunststoffverarbeitung in Ottendorf-Okrilla (1999)

50 Jahre Kunststoffverarbeitung in Ottendorf-Okrilla
eine Publikation aus dem Jahr 1999 von Werner Biscop

Werner Biscop beim Filmschnitt
Werner Biscop beim Filmschnitt

In den letzten zwei Jahren ist aus gegebenen Anlässen vieler Jahrestage gedacht worden. Manches Interessante, das vielleicht schon in Vergessenheit geraten war, ist dabei von den Autoren oder Zeitzeugen erwähnt worden. Solche Rückblenden auf die Arbeit und das Leben in den vergangenen Jahrzehnten sind sicher nicht nur für die Älteren eine willkommene Erinnerung sondern auch für die jüngere Generation ein etwas konkreterer Einblick in die Zeit, die sie nicht selbst erlebten, deren Dokumente sie aber an vielen Beispielen auch in unserem Ort noch begegnen. Hierzu gehört auch die Entwicklung der Kunststoffverarbeitung, mit der 1949, also vor 51 Jahren in unserer Gemeinde begonnen wurde.

Der Kreis derer, die diesen Anfang miterlebten und gestalteten ist inzwischen bereits recht klein geworden und ein umfassendes Bild darüber zu schaffen deshalb schon etwas schwierig. Es soll auch nicht das Anliegen dieses Beitrages sein, eine lückenlose Firmenchronik zu schreiben, sondern an Wesentliches der Entwicklungsgeschichte zu erinnern…

Den gesamten Beitrag lesen:

50jahre-kunststoffverarbeitung-ottendorf

 

Eine Ergänzung aus dem Jahr 2007, die als Kommentar für den Film “Letzter Rundgang” dienen sollte, aber nicht mehr in den Film eingefügt wurde:
Seit der Verlagerung der „Kunststofftechnik Sachsen GmbH“ wie die Firma inzwischen hieß, nach Pirna, sind zwei Jahre vergangen. Die Produktionshallen, Nebenanlagen und Verwaltungsgebäude standen seitdem im wesentlichen leer. Wie zu erwarten, kam es zu den ersten Einbrüchen und mehrmals musste die örtliche Feuerwehr offensichtlich gelegte Brandherde löschen. Der große Sturm „Kyrill“ hinterließ deutliche Spuren an den Dachflächen und deren Folgen in den Gebäuden kann man sich denken.

leere Hallen
leere Hallen

Die spezifische Nutzung der Hallen bedingte es, dass in den eigens dafür eingebrachten Versorgungskanälen eine enorme Menge von Rohrsystemen, Kabeln und Leitungen installiert waren – also eine attraktive Quelle zur Schrottgewinnung, die inzwischen hohe Preise verspricht.
Wie die Aufnahmen zeigen, ist man mit großer Intensität vorgegangen und so bleiben von den Hallen nur noch die äußeren Betonelemente und die Einbauten.
Es drängt sich die Frage auf, ob mit intensiver Untersuchung nicht eine sinnvolle andere Nutzung eventuell auch im territorialen Interesse möglich ist? Aber wer engagiert sich schon dafür? Was aus einer solchen Situation entsteht ist am Zustand der Reste des ehemaligen Betonwerkes zu erleben.

Die Anzahl der ehemaligen „Presswerker“, die den Aufbau des Betriebes miterlebt und gestaltet haben ist inzwischen gering geworden. Von denen, die hier ihren Beruf erlernten und ihre Arbeitstätigkeit verrichteten gibt es schon noch eine größere Anzahl. Für sie können die Zeitdokumente Lebenserinnerungen sein, für Interessierte jüngerer Generationen vielleicht auch Quellen der Geschichte. So möchte sich der Dokumentarist verstanden wissen.

Der ‘Rückbau der Betriebsschule’

Vortrag vor dem Heimatverein Ottendorf-Okrilla
von Werner Biscop am 03.04.2003

Werner Biscop
Werner Biscop

Seit dem Wechsel meiner beruflichen Tätigkeit aus Dresden in das Preßwerk im Jahre 1960 ergab sich natürlich zwangsläufig wieder der unmittelbare Bezug zum Territorium, der sich im Folgejahr durch die Übernahme der Leitungsfunktion im Betrieb für rund drei Jahrzehnte auch inhaltlich intensiv fortsetzte. Waren es doch die im Ort ansässigen Betriebe, die kommunale Entwicklung unterstützten und in vielschichtiger Beziehung auch wesentliche materielle Beiträge leisteten. Das Preßwerk mit seiner Entwicklung zum mit Abstand größten Betrieb im Ort, hatte dazu auch die meisten Bezugspunkte. Ein großer Teil der Beschäftigten waren Ottendorfer Bürger.

Abriss der Betriebsschule 2001/2002
Abriss der Betriebsschule 2001/2002

Verständlicherweise blieb mein Interesse für Ottendorf auch nach meinem Wechsel in den Ruhestand weiterhin groß. Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolge ich deshalb u.a. auch das Wirken der Heimatfreunde und ihre Veröffentlichungen  im „Ottendorfer Boten“. Es ist sehr zu begrüßen, daß mit den Beiträgen zur Ottendorfer Geschichte so manches wichtige dokumentiert und für die Zukunft erhalten wird. Das war mir auch Anlaß zu meinem Beitrag über die mehr als 50jährige Geschichte der Kunststoffverarbeitung im Ort in den Heften 5 und 6 und über die Entwicklung der Berufsausbildung und der Betriebsschule  in den Heften 12 und 13. Ich bin deshalb auch gern dem Vorschlag … nachgekommen, die von mir zusammengestellte Dokumentation über den Rückbau der Betriebsschule … (darzustellen).

Den gesamten Vortrag lesen:

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Die Stasi und der fallende WC-Sitz

Die Abbildung stammt von der Kopie eines Schreiben der Staatssicherheit, die sich im Jahr 1986  mit dem Problem eines nicht korrekt funktionierenden ‘Klodeckels’ in einem ihrer Ferienheime beschäftigte. Vielleicht lag da ja der Versuch eines Anschlags auf dem stillen Örtchen vor?

Bericht der Staatssicherheit
Bericht der Staatssicherheit